DWF-AWB-30 ANWENDUNGSBERICHT
PROZESSFEUCHTE ONLINE BESTIMMEN
Für die Online-Bestimmung der Prozessfeuchte können verschiedene Verfahren angewendet werden. Bespielhaft genannt seien Infrarot, Mikrowelle oder Leitfähigkeit. Röntgenstrahlen werden wegen der damit verbundenen Sicherheitsaspekte eher selten eingesetzt. Weitere Verfahren sind unter DWF-FACH-35 aufgelistet. Alle Verfahren haben Vor- und Nachteile und sind somit auf die jeweilige Anwendung anzupassen.
Soll die Prozessfeuchte Online bestimmt werden, muss das jeweilige Messverfahren auf das Material abgestimmt werden. Als besonders preiswertes Verfahren hat sich die Bestimmung der Ausgleichsfeuchte etabliert. Es kommen bei dieser Methode kostengünstige kapazitive Messumformer zum Einsatz um die Luftfeuchte in der Nähe des Material zu bestimmen. Die Relation zur Prozessfeuchte ergibt sich aus der Erstellung von Sorptionsisothermen. Bei unterschiedlichen Temperaturen müssen entsprechend mehrere Sorptionsisothermen erstellt werden, die in einem Rechner gespeichert werden.
Ebenso möglich sind empirisch ermittelte Parameter. So kann z.B. bei der Herstellung und beim betriebsinternen Transport von Kaffee ein Wert für die Umgebungsfeuchte ermittelt werden, der einem definierten Wassergehalt des Kaffees entspricht (ca. 4%). Oder bei Trocknung von Ziegeln wird ein Wert für die relative Luftfeuchte festgelegt, bei dessen Erreichen der Trocknungsprozess beendet wird.
Zusammenfassend kann die Online-Bestimmung der Prozessfeuchte nach dem Prinzip der Ausgleichsfeuchte (auch Wasseraktivität) mit dem beschriebenen kostengünstigen Verfahren bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden.